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Autor Thema: Auf ein neues  (Gelesen 71966 mal)

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wellipetra

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Auf ein neues
« Antwort #60 am: 13. Juni 2005, 18:15:00 »
Zitat
Das größte Problem ist doch das es immer wieder Menschen gibt die den natürlichen Lebensraum der Tiere zerstören.

Bei einigen Arten waren nur noch die in Gefangenschaft gehaltenen Tiere die letzten Überlebenden. Und da ist Vermehrung angebracht.
Spix-Ara, Echo-Sittich, Rosentaube, Wisent, Hawaigans, Milu, ...
(Sind zwar nicht alles Vögel, aber naja.)

Stimmt der Mensch zerstört leider sehr viel und wird es auch in  1.00 Jahren noch tun. Wenns den MEnsch dann noch gibt.

Vermehrung angebracht, damit diese Tiere in Gefangenschaft weiterleben? Nur damit der Mensch gucken kann (Überspitzt gesagt) Der Preis ist mir zu hoch.

Das Tiere aussterben ist nunmal auch der Lauf der Natur. Es sind schon Tierarten ausgestorben da gabs noch keine Menschen

Arwen

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« Antwort #61 am: 13. Juni 2005, 18:45:00 »
Zitat
Und ohne Inzucht wären die meisten Farbschläge( wenn nicht gar alle) nicht vorhanden. Es gäb also nur Hellgrüne Sittiche.

@ Achim: jedoch muss man dazu aber auch sagen, dies ist wiederrum der Mensch irgendwie Schuld.

Das Streben nach was Anderem haben, als der jenige 3 Straßen weiter ist doch mittlerweile ein normaler Umstand. Was ich persönlich aber nicht für gut heiße.

Die Farbschläge gibt es nur, weil jemand damit angefangen hat und die Nachfrage danach stieg. Angebot und Nachfrage normale Marktwirtschaft sozusagen.

Wenn wir nur \"normal\" grüne Wellis hätten, dann wäre es halt so. Graupapageien sind auch sehr gefragt und sind grau
 :nix:

Aber ich persönlich empfinde es als sehr erschreckend, wie man die Größe und die Gestallt und das Gefieder bei den Wellis über die Jahrzehnte verändert hat. Dies geschah einzig und alleine durch den Menschen und dies ist leider nun einmal Fakt zu Lasten der Lebensdauer  :(

Natürlich sind auch Umwelteinflüsse, Krankheiten etc. ein Umstand der Lebensdauer, aber mittlerweile jeder vogelkundige TA wird dir sagen, dass die Lebensdauer immer weiter abnimmt, wegen den Überzüchtungen.

Dies geht ja auch wieder zu Lasten der Gefühle der Hobbyhalter. Die sich an den kleinen Freund schnell gewöhnen und dann doch schnell wieder versterben. Da die Tiere ja auch sehr \"günstig\" angeboten werden, ist der Welli doch teilweise nicht als Tier zu sehen, sondern als Wegwerfartikel.  :(

Meinetwegen sollten die Tiere 100 Euro kosten, damit ihnen auch eine medizinische und artgerechte Haltung, in dann kostengünstigeren Käfigen zukommen kann.

parblue

  • Gast
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« Antwort #62 am: 13. Juni 2005, 22:39:00 »
@ wellipetra:

Zitat:
\"... Vermehrung angebracht, damit diese Tiere in Gefangenschaft weiterleben? Nur damit der Mensch gucken kann (Überspitzt gesagt) Der Preis ist mir zu hoch. ...\"

Nein nicht zum Angucken, sondern eben zur Arterhaltung und Wiederaussiedlung. Rede hier nicht von Zoos sondern eher von Arterhaltungsprogrammen in den entsprechenden Ländern.
Dazu müssen natürlich die dortigen Lebensräume wiederhergestellt werden.

Zitat:
\"... Das Tiere aussterben ist nunmal auch der Lauf der Natur. Es sind schon Tierarten ausgestorben da gabs noch keine Menschen. ...\"

Ich hoffe ich verstehe dich in diesem Punkt falsch.
Du sagst keine Tiere in Gefangenschaft halten aber wildlebende Tiere ausrotten ist okay ?!

@ Arwen:

Was die Farbschläge angeht (und ich meine nur die Farbveränderung !):

Wie fange ich am besten an.
Der WS ist ein gutes Beispiel für einen \"Neubesiedler\". Seine hohe Mutationsrate sichert ihm eine bessere Anpassung an sich verändernde Umweltbedigungen.
Der Mensch seinerseits nutzt diese hohe Mutationsrate.
Die Überlebenschancen sind deshalb in Freiheit so gering weil sein bunteres Gefieder mehr auffällt, dass ist aber schon alles. Würde man 1 Million graugrüne WS freilassen würde es bald nur so von graugrünen WS in Australien wimmeln.
Würde man auf einer Insel ohne WS in der nähe von Australien tausende blaue WS freilassen würden diese mit Sicherheit überleben.
Mutationen sind der erste Schritt zu neuen Arten !

Was die Körperveränderungen angeht:

Hatte schon mal gepostet das der WS auf dem besten Weg zum echten Haustier ist.
Die körperlichen Veränderungen die mittlerweile bei ihm auftreten würden ihm das Leben in der Wildnis erschweren.

parblue

  • Gast
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« Antwort #63 am: 13. Juni 2005, 22:55:00 »
Die Sache mit dem Inzest ist komplizierter als man denkt.

Inzest = nicht gut, böse Sache etc. ...

Aber stimmt das denn wirklich ?

In freier Natur kann es in sehr kleinen Populationen zu einem hohen Verwandschaftsgrad kommen (inkl. Inzest). Taucht nun eine neue Mutationen auf begünstigt der hohe Verwandschaftsgrad die schnelle Ausbreitung dieser Mutation, aber (und jetzt kommts) NUR wenn diese Mutation zum Vorteil des Lebewesen ist und in besser an seine Umwelt anpaßt. Hier schlägt also die natürliche Selektion zu. Ist diese Mutation nicht zur Verbesserung geignet verschwindet sie im Laufe der Zeit wieder. Der hohe Verwandschaftsgrad bewrikt nur eine höhere Dynamik der Ausbreitug und ist hier eher von Vorteil für die Nachkommen als von Nachteil.
Die äußeren Lebensbedingungen geben also an welche Mutation eher ein Vorteil oder Nachteil ist.

Mal zum Thema Freiheit.

Ich möchte jemanden sehen der mir ein Tier zeigt was frei ist !
Freiheit ist ein von Menschen geschaffener Begriff der von keinem Wildtier auch nur im geringsten erfüllt wird, aber das sehen die meisten Menschen nicht.
Tier draußen = Tier frei ! Weit gefehlt !!!
Jedes Tier wird durch den Lebensraum, Fressfeinde, Nahrungsangebot, Artkonkurrenz, Partnerwahl, auch durch den Menschen in seinem Leben beschränkt.
Ist meiner Meinung nach also nicht frei.

wellipetra

  • Gast
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« Antwort #64 am: 14. Juni 2005, 04:52:00 »
Zitat:
\"Zitat:
\"... Das Tiere aussterben ist nunmal auch der Lauf der Natur. Es sind schon Tierarten ausgestorben da gabs noch keine Menschen. ...\"

Ich hoffe ich verstehe dich in diesem Punkt falsch.
Du sagst keine Tiere in Gefangenschaft halten aber wildlebende Tiere ausrotten ist okay ?!\"

Sorry wo hab ich denn was von ausrotten geschrieben??? Bitte leg doch mir nicht Worte in den Mund, die ich nicht geschrieben habe  :rolleyes:

Und jawoll, ich bin der Meinung KEIN Tier sollte in Gefangenschaft gehalten werden.

Also bitte lass mir meine Meinung und ich lass dir deine  :nix:

Arwen

  • Gast
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« Antwort #65 am: 14. Juni 2005, 06:46:00 »
@ Danny:

Mhh das steht ein wenig konträr da deine Aussagen  :nix: Ich weiß ja auch nicht genau was du züchtest, ob HB oder Standards-Schauwellensittiche?

Aber einerseits sagst du die Zucht dient dazu der Arterhaltung und Wiederauswilderung, andererseits sagst du das die Körper ich denke mal gerade bei Standards, ein Überleben draußen nicht möglich machen.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Zucht, aber ich bin gegen die Zucht, die lediglich darauf aufbaut, Farbschläge, Masken, dicke buschige Köpfe zu züchten um die Tiere auszustellen. Von dem Stress will ich gar nicht erst reden.

Ich gebe dir Recht, Vögel sind unheimlich schlaue Tiere und nun mal eine der wenigen die noch von Dinosauriern im weitesten Sinne abstammen. Sie können sich jederzeit mit ihrer Umgebung anfreunden und sich umstellen. Aber trotzdem \"produziert\" doch der Mensch die Farbschläge und der Mensch hat damit den Eingriff gestartet und nicht das Tier.

In der Natur wird es Inzucht geben, ja kann ich dir Recht geben. Schließlich ist dies auch heute noch bei Menschen in gewissen Kulturen auch noch normal, wo wir uns wieder nicht vom Tier abheben. Jedoch bin ich da der Meinung, wenn man es verhindern kann, dann sollte man es auch tun.

Die Inzucht wird ja nicht betrieben, weil die Tiere sich gefunden haben und so lieb zu einander sind, sondern weil man sich davon was verspricht und dies steht im Widerspruch.

Ich bin einfach der Meinung, man sollte den Tieren ein relativ artgerechtes zu Hause bieten und den Wellensittich auch als solches sehen, als ein Lebewesen mit Bedürfnissen. Diese Bedürfnisse sind gar nicht mal günstig. Aber dies ist schon wieder vielen nicht bewußt.

Weiterhin ist meine persönliche Meinung, dass mit Schauen und Ausstellungen nicht das Tier in den Vordergrund gerückt wird, sondern der Mensch sich über das Tier identifiziert. Hat das Tier einen Preis erzielt, ist es nicht wirklich zu Gunsten des Tieres sondern lediglich seines Halters und es wird ihm suggeriert etwas Gutes geschaffen zu haben. Ein Tier was ein Sieger ist aus seiner Hand sozusagen.

Claudia

  • Gast
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« Antwort #66 am: 14. Juni 2005, 07:36:00 »
Jetzt muss ich mich auch mal einmischen :D

Ich möchte hier keinen Züchter von euch angreifen, möchte aber wissen, wieso immer von artgerechter HALTUNG gesprochen wird und meiner Meinung nach die FORTPFLANZUNG so wenig artgerecht betrieben wird. Die Vögel werden in einen kleinen Zuchtkäfig gesteckt und müssen dort bleiben bis der Nachwuchs flügge ist. Oft sind sie dort nicht mal mit dem selbstgewählten Partner. In der Natur sind sie auch nicht in Zuchtboxen und so halte ich es selbst auch. Mein Vogelzimmer ist 10qm groß und dort verteile ich auch die Nistkästen. Ich könnte mir nicht vorstellen, meine Vögel für ca. 2 Monate einzusperren, wenn sie es gewohnt sind, dass sie 24 Stunden frei fliegen und auch in unsere Außenvoliere raus können (ist an die Terrassentür angebaut) wenn sie möchten. Viele werden jetzt auf mögliche Probleme bei der Koloniebrut hinweisen. Sicher ist dies möglich, aber eine Brut im Zuchtkäfig muss auch nicht immer gut ablaufen und wenn ich Vor- und Nachteile abwäge, bin ich eindeutig für Koloniebrut, weil es der Natur am ehesten entspricht.

Ich möchte bitte nicht, dass sich jetzt jemand angegriffen fühlt, ich wollte nur mal auf den Zwiespalt zwischen artgerechter HALTUNG und artgerechter ZUCHT hinweisen, die je nach Auslegung interpretiert wird, aber dennoch mal überdacht werden sollte.

Nicht böse sein ;)

parblue

  • Gast
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« Antwort #67 am: 14. Juni 2005, 10:33:00 »
@ wellipetra:

Die Frage ob ich dich falsch verstehe war ernst gemeint und nicht sarkastisch.

Ich lasse dir gern deine Meinung.

Für mich sah diese Aussage nur so aus als ob es für dich das Normalste von der Welt sei das Tiere aussterben.
Du hast schon recht das es ein natürlicher Vorgang der Evolution ist, aber der hört meiner Meinung auf sobald der Mensch für das Aussterben verantwortlich ist.

parblue

  • Gast
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« Antwort #68 am: 14. Juni 2005, 10:42:00 »
@ Arwen:

Ja meine Ausagen sind konträr und das nicht ohne Grund.

Man sollte bei den in Gefangenschaft gehaltenen Tieren trennen zwischen in Gefangenschaft gehaltenen Wildtieren und Haustieren.

Der WS ist schon seit einiger Zeit kein Wildtier mehr. Was man auf Grund seiner körperlichen Veränderungen gut erkennen kann.
Der Übergang ist fließend aber ich würde die Standard-WS nicht mehr als ein in Gefangenschaft gehaltene Wildtiere bezeichnen.
Bei den HB\'s ist so einen Sache.

Die Arterhaltung und Wiederaussiedlung galt den in Gefangenschaft gehaltenen Wildtieren, aber auf keinen Fall mehr dem WS.

Der WS macht einen Prozess der Haustierwerdung durch den wir im Moment miterleben und in für falsch halten.
Die hunderten Hunderassen gehen auch auf körperliche Veränderungen des Wolfes zurück und daran stört sich keiner mehr. Sicher gibt es Rassen die verpönnt sind und man diese Zucht als falsch einstuft, aber wer stört denn heute an einem Dackel, Schäferhund, Collie.

Arwen

  • Gast
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« Antwort #69 am: 14. Juni 2005, 11:00:00 »
@ Danny:

Da sind wir doch gar nicht so verschieden mit unseren Meinungen.

Wir reden hier derzeit lediglich über die Vögel/Wellis, natürlich sind die gleichen Phasen/Überzüchtungen auch bei anderen Tieren so gelaufen, um sie für den Menschen zu formen.

Nur mittlerweile sieht auch jeder 2te Hundehalter oder auch bei Hasen sehr oft die Problematik der zu kleinen Rassen, der zu kleinen Köpfe, :( der Hüftprobleme, etc.

Warum muss man dann beim Wellensittich weiter machen?
Soll dies vielleicht sogar ein wenig dahin ausufern mit der Phase zum Haustierwerden ein Welli ein schwerfälliger Schauwellensittich ist, die teilweise nicht mehr konditionell in der Lage sind mehrere Runden zu fliegen und dann in kleinen Käfigen zu Hause gehalten werden? Weil dies wäre ja ein guter Welli für den Menschen, er fliegt mir nicht weg ist noch handzahm etc.

Dann sind doch die Hobbyhalter hier auf dem falschen Pfad, indem man Aufklärung betreibt mit viel Freiflug, anständiger Ernährung, Platz und medizinischer Versorgung.  :nix:

Der Mensch müßte doch mit den ganzen Erfahrungen die man mittlerweile hat, doch langsam mal begreifen das ein \"rumzüchten\" auf Teufel komm raus, nichts den Tieren bringt.  :(

Klar gibt es solche und solche Züchter ohne Zweifel, aber man kann wohl sagen, dass die Hemmschwelle bei Tieren meist sehr gering ist und mir damit einfach zuviel experimentiert wird, ohne auf das Tier einzugehen. Und ob man es nun Haustier oder Wildtier bezeichnet ist nun hier für mich nebensächlich.

Weil würde es keine Wellis mehr hier geben in Gefangenschaft, würden die Menschen sich wieder Wildfänge besorgen und alles geht von vorne los... :(

vz-kaiser

  • Gast
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« Antwort #70 am: 14. Juni 2005, 11:34:00 »
@ Wellipetra: Wenn du so gegen \"in Gefangenschaft gehaltene Tiere\" bist dann solltest du vielleicht mal den Anfang machen und dich von deinen Tieren trennen. (ich meine nicht fliegen lassen)

Denn das widerspricht sich!  ;)

Arwen

  • Gast
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« Antwort #71 am: 14. Juni 2005, 11:46:00 »
@ vz-kaiser:
ich denke nicht das wellipetra es so gemeint hat, weil ihre Worte die sich davor darauf bezogen, sollte man nicht ausser Acht lassen und da sprach sie von Nachzuchten  ;)

Allgemein denke ich, es wird bei der Tierhaltung immer Widersprüche geben und ich finde wir unterhalten uns hier in einem angemessenen Ton, den man auch beibehalten sollte.

Ich sehe hier auch die Widersprüchlichkeit von parblue und er erklärt es mir wiederrum, wo ich finde ein erfrischende Diskussion draus entsteht, die ich persönlich für sehr wichtig und gut finde.

Sozusagen auf der einen Seite der Züchter auf der anderen Seite die die es nicht so gut finden, dass weiter Nachzuchten gemacht werden und ich persönlich noch schlimmer, die Zucht die zu Lasten der Tiere geht.  :(

Ich finde es wichtig hier völlig wertfrei seine Meinung zu äußern und wenn man damit ein Problem hat, kann man auch höflich nachfragen.  :wink:

Cocci

  • Gast
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« Antwort #72 am: 14. Juni 2005, 12:50:00 »
das waren ja tolle fotos :eek:

Achim

  • Gast
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« Antwort #73 am: 14. Juni 2005, 16:18:00 »
Die Schauwellensittich Zucht ist noch recht jung, im Vergleich zu Rassegeflügel und Ähnlichem. Es gibt noch einige \" Kinderkrankheiten\" aber der grosse Flugunfähige Schauwellensittich, gehört bereits der Vergangenheit an .
Sollch Vogel gab es vor 10-15 Jahren. Da wurde in der Zucht schon Korigiert. Kommen vereinzelt noch vor.
Wer gegen Zuchtboxen ist, der sollte sich klar darüber sein, das viele Farbschläge und Kombinationen nur in Zuchtboxen regelmässig Nachgezüchtet werden können. In Kolonienbrut kammen nach einigen Jahren nur noch,Hellgrüne,Dunkelgrüne,Oliv,Graugrüne sowie AS,Spangles hier und da mal ein Lutino und das wärs. Da sollte doch jeder mal in seinen Käfig schauen.
Wer sich dennoch HBS,R-Schecken usw. zulegt der Unterstützt nicht gerade die Kolonienbrut und die Züchter dieser Haltungsform. Aus erfahrung kann ich sagen das jeder Zoohändler gerne eine schöne Buntemischung haben möchte.

@ Wellipetra Verzichtest Du auf alle Produkte aus der Tierhaltung?

Ist nicht Böse gemeint, kann auch andere Meinungen akzeptieren, aber oft hat man was in Gebrauch und denkt gar nicht darüber nach wo und von wem es kommt.

-Speedy-

  • Gast
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« Antwort #74 am: 14. Juni 2005, 18:37:00 »
So, jetzt hab ich auch mal alles gut durchgelesen und finde alle Eure Argumente sehr gut ausgeführt.

Ich bin für die Zucht, wenn es (wie schon oben erwähnt) der Arterhaltung dient. Also z. B. die Wolfsnachzuchten um sie wieder anzusiedeln.

Gegen die Wellizucht und Fischzucht bin ich eigentlich total. Ich finde man kann Wellis gar nicht den Freiraum ermöglichen wie sie eigentlich bräuchten. Damit mein ich u. a. den Freiflug, ich finde ein ganzes Zimmer oder eine riesige Außenvoliere (obwohl die mir sehr sehr gut gefallen) auch zu klein. Jetzt würde ich mir allerdings selber wiedersprechen. Ein Wellizimmer oder eine Außervoliere finde ich deshalb gut, weil diese den größtmöglichen Freiflug in unserem Ermessen bietet.

Allerdings frage ich mich immer, für was wir eigentlich Haustiere brauchen. Früher galten Haustiere als Essensvorrat, d. h. Indianer hatten früher Hunde (nicht in der Form wie heute) um sie auf längeren Reisen zu essen. Irgendwann hat der Mensch dann Gefühle entwickelt und sie dann nicht mehr gegessen (bis auf die üblichen Haustierrassen bzw. Nutztiere wie Kühe oder Schweine). Außerdem passen Haustiere gut in das Kindchenschema, können sich nicht wehren, sehen süß aus und müssen beschützt werden; ich glaube diese Eigenschaften besitzt jeder Mensch. Nun bin ich etwas vom Thema abgekommen.

Ich finde das sehr viele Wellensittiche mittlerweile sehr überzüchtet sind und deshalb nicht mehr so alt werden (außer einige Ausnahmen) wie früher. Das finde ich insoweit traurig, da die meisten Wellensittiche bevor sie sterben erstmal eine Krankheit bekommen, sei es Tumore oder irgend etwas anderes. Es gibt nicht genügend vogelkundige Tierärzte und so sterben einem die meisten Wellensittiche einfach weg. Als gutes Beispiel kann man Hausratten nehmen, die nur 2 Jahre alt werden und dann an einem Tumor sterben müssen.
Ich finde wir sind demgegenüber was Krankheiten betrifft noch ziemlich ratlos, wobei schon sehr vieles erforscht worden ist. Derweil wir wieder in der Zucht sehr weit vorankommen. Meiner Meinung nach, sollte man das Tier erst soweit erforscht haben dass man auch alles darüber weiß.

Und wenn ich schon dabei bin, ich finde in den ganzen Wellibüchern wird die Haltung auch immer als sehr einfach dargestellt. Ich finde dass Wellensittiche mitunter einer der schwersten Haustierarten in der Haltung und Pflege sind (außer Reptilien und noch ein paar wenige).

Außerdem sollte man auch immer zwischen den Menschen unterscheiden, die schon vorhandene Tiere aufnehmen  (z. B. aus dem Tierheim) und solche die diese Tiere kaufen. Die Käufer unterstützen natürlich das ganze in großem Maße, ich meine wenn das Angebot jetzt für einen schwarzen Welli groß wer, würde es natürlich versucht werden ihn zu züchten.

Allerdings sollten wir dann auch mal weiter denken, wir essen auch tierische Produkte (und da schließe ich mich mit ein) und denken weniger drüber nach, wie das Kälbchen geschlachtet wurde oder aus welchem Material unsere Jacke oder unsere Daunendecke ist, ob der Augenkajal zuerst das Auge eines Tieres verletzt hat, bevor wir es auftragen.

Das ganze scheint mir ein einziger Kreislauf zu sein ohne Ende.

 

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