So, jetzt hab ich auch mal alles gut durchgelesen und finde alle Eure Argumente sehr gut ausgeführt.
Ich bin für die Zucht, wenn es (wie schon oben erwähnt) der Arterhaltung dient. Also z. B. die Wolfsnachzuchten um sie wieder anzusiedeln.
Gegen die Wellizucht und Fischzucht bin ich eigentlich total. Ich finde man kann Wellis gar nicht den Freiraum ermöglichen wie sie eigentlich bräuchten. Damit mein ich u. a. den Freiflug, ich finde ein ganzes Zimmer oder eine riesige Außenvoliere (obwohl die mir sehr sehr gut gefallen) auch zu klein. Jetzt würde ich mir allerdings selber wiedersprechen. Ein Wellizimmer oder eine Außervoliere finde ich deshalb gut, weil diese den größtmöglichen Freiflug in unserem Ermessen bietet.
Allerdings frage ich mich immer, für was wir eigentlich Haustiere brauchen. Früher galten Haustiere als Essensvorrat, d. h. Indianer hatten früher Hunde (nicht in der Form wie heute) um sie auf längeren Reisen zu essen. Irgendwann hat der Mensch dann Gefühle entwickelt und sie dann nicht mehr gegessen (bis auf die üblichen Haustierrassen bzw. Nutztiere wie Kühe oder Schweine). Außerdem passen Haustiere gut in das Kindchenschema, können sich nicht wehren, sehen süß aus und müssen beschützt werden; ich glaube diese Eigenschaften besitzt jeder Mensch. Nun bin ich etwas vom Thema abgekommen.
Ich finde das sehr viele Wellensittiche mittlerweile sehr überzüchtet sind und deshalb nicht mehr so alt werden (außer einige Ausnahmen) wie früher. Das finde ich insoweit traurig, da die meisten Wellensittiche bevor sie sterben erstmal eine Krankheit bekommen, sei es Tumore oder irgend etwas anderes. Es gibt nicht genügend vogelkundige Tierärzte und so sterben einem die meisten Wellensittiche einfach weg. Als gutes Beispiel kann man Hausratten nehmen, die nur 2 Jahre alt werden und dann an einem Tumor sterben müssen.
Ich finde wir sind demgegenüber was Krankheiten betrifft noch ziemlich ratlos, wobei schon sehr vieles erforscht worden ist. Derweil wir wieder in der Zucht sehr weit vorankommen. Meiner Meinung nach, sollte man das Tier erst soweit erforscht haben dass man auch alles darüber weiß.
Und wenn ich schon dabei bin, ich finde in den ganzen Wellibüchern wird die Haltung auch immer als sehr einfach dargestellt. Ich finde dass Wellensittiche mitunter einer der schwersten Haustierarten in der Haltung und Pflege sind (außer Reptilien und noch ein paar wenige).
Außerdem sollte man auch immer zwischen den Menschen unterscheiden, die schon vorhandene Tiere aufnehmen (z. B. aus dem Tierheim) und solche die diese Tiere kaufen. Die Käufer unterstützen natürlich das ganze in großem Maße, ich meine wenn das Angebot jetzt für einen schwarzen Welli groß wer, würde es natürlich versucht werden ihn zu züchten.
Allerdings sollten wir dann auch mal weiter denken, wir essen auch tierische Produkte (und da schließe ich mich mit ein) und denken weniger drüber nach, wie das Kälbchen geschlachtet wurde oder aus welchem Material unsere Jacke oder unsere Daunendecke ist, ob der Augenkajal zuerst das Auge eines Tieres verletzt hat, bevor wir es auftragen.
Das ganze scheint mir ein einziger Kreislauf zu sein ohne Ende.